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28. Februar 2004

Neu-Isenburger erklären, was am Airport die Luft verschmutzt
Gymnasiasten stießen schon im Fernsehen mit ihren Studien auf Beachtung / BI weist auf Gefahren für Mensch und Umwelt hin

Bei all dem Fluglärm im Airport-Umland wird ein Aspekt der Umweltbelastung oft vergessen: die Luftverschmutzung. Die Neu-Isenburger BI und Goetheschüler stellten im Isenburg-Zentrum Ergebnisse ihrer Studien vor.

Mit der Präsentation im TV des Hessischen Rundfunks sind sie schon landesweit auf Beachtung gestoßen. Chemieschüler und -schülerinnen des Neu-Isenburger Goethegymnasiums - etwa ein Dutzend an der Zahl - haben die Luftverschmutzung am Flughafen und im Umland untersucht, außerdem Bodenproben am Ende der Startbahn 18 West sowie auf dem Ticona-Gelände bei Kelsterbach gezogen und die einzelnen Schritte in einer mehr-stündigen Videoproduktion dokumentiert - alles unter der Regie von Ruthard Friedel. Er unterrichtet an der Schule Naturwissen-schaften und hat mit den Projekten der verschiedenen AG schon zig renommierte Preise nach Neu-Isenburg geholt.

Die jungen Leute stellten dem Publikum im Isenburg-Zentrum die bisherigen Ergebnisse ihrer Luft- und Boden-Studien vor - anhand von Schautafeln und im persönlichen Gespräch. Mit von der Partie: Mitglieder der örtlichen Bürgerinitiative (BI) gegen den Flughafenausbau um Nick Timm und den Chemiker Herbert Drouin, der bei der Anhörung zum Planfeststellungsverfahren für den Bau der neuen Airbus-Wartehalle bei Walldorf über die Zusammenhänge von Flugverkehr und Luftverschmutzung referiert hat.

Die Goetheschüler aus den Klassen 8 bis 12 waren, wie Jan Mewes (18) berichtet, beim Anschauen der HR-Sendung "Wissen Live" zur Airport-Erweiterung dazu animiert worden, im Zu-sammenhang mit der Umweltverträglichkeitsprüfung und dem Planfeststellungsverfahren selbst Untersuchungen anzustellen. Drei Gruppen gingen im vergangenen Herbst zu Werke. Die eine - darunter Mewes und Henrik Schöfer - analysierte die Luft am Air-port, in der Nähe und noch in Stadtlage. Eindeutig: Am Flughafen finden sich vermehrt Stoffe wie Meta/Para-Xylol in der Luft, die aus dem Kerosin stammen. An der Autobahn wächst die Zunahme etwa von Toluol, was auf das Verbrennen von Benzin zurückzu-führen ist. Die Schüler gehen davon aus, dass sich mit ver-feinerten Verfahren die Art und das Ausmaß der Verschmutzung von Jets noch deutlicher nachweisen lassen. Den Boden haben Schüler wie Lennart Lenzing, Marco Masquard, Milan und Dragana Gerovac abgeklopft. Ein Resultat: Ticona ist auf Sand gebaut. Durch den Boden könnten Schadstoffe schnell ins Grundwasser gelangen.

"Das Thema Schadstoffe wird bei all dem Fluglärm vernachlässigt", bekräftigt BI-Mann Timm. Er spricht von einer "schleichenden Gefahr". Ein weiteres Argument dafür, dem Airport Grenzen zu setzen. Ein bundesweites Flug-Bahn-Verkehrsnetz müsse her. Fraport und die Politiker müssten endlich erkennen, "dass der Standort Rhein-Main nicht zum Güterstandort der Nation werden darf". Wer so etwas fordere, sei doch kein Flughafengegner.

Schadstoffausstoss
Immerhin 1896 Tonnen Kohlenmonoxid stoßen nach Angaben des Neu-Isenburger Chemikers Herbert Drouin die Jets im An- und Abflug über Rhein-Main aus. Er bezieht dabei auf eine Studie "Toxologische Betrachtung von Luftschadstoffen" der Wissen-schaftlerin Irene Tesseraux in Hamburg. Die Grundlage sind die etwa 350 000 Starts und Landungen von 1996. Hinzu kommen hohe Anteile an Kohlenwasserstoffen, Stickoxiden, Schwefel-dioxiden und Ruß. Außerdem trägt der Kfz-Verkehr zum und vom Airport noch enorm zur Luftverschmutzung bei. Nach Informationen Drouins werden die Flugbewegungen 2004 auf 450 000 steigen. Die prognostizierten Zahlen nach dem Bau einer vierten Bahn: 660 000. Bei aller voller Auslastung des Bahn-systems fürchten die BI-Leute jedoch eine Zunahme auf bis zu 900 000. "Dies bedeutet seit 1996 eine Schadstoffmehrbelastung von insgesamt zirka 160 Prozent." Der Bau der Airbus-380-Wartungshalle trage indirekt auch zur Zunahme der Schad-stoffbelastung bei - eine permanente Gefahr für die Gesundheit.

Hintergrundinformationen zu Schadstoffen (Download PDF)

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Bündnis der Bürgerinitiativen Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot
Verantwortlich: Winfried Heuser, Frankfurt/Main, Sprecher des Bündnisses