Impressum Home Kontakt
  Worum geht's?  
  Darum geht's
Fakten + Argumente
Rückblick
 
  Aktuell  
  News
Termine
Presse
- BBI
- BUND
- Lesetipps
Links
Archiv
 
  Machen Sie mit!  
  Über Uns
Unsere Ziele
BI vor Ort
BI aktiv
Rechts-Institut
BI-Info
Resolutionen
Infomaterial
 
     
     
     
 
Wald ohne Werft! Keine A-380-Halle!

Im Sommer diesen Jahres hat Fraport infolge der kritischen Einwendungen veränderte Planungsunterlagen eingereicht. Statt der verkürzten Beteiligung, beschränkt auf die Träger Öffentlicher Belange, hätten die Unterlagen für die Öffentlichkeit neu ausgelegt werden müssen. Doch der vom Flughafenausbau betroffenen Bevölkerung wurden die erheblichen Planänderungen bislang vorenthalten.

Fraport plant eine Werfthalle mit mindestens vier Wartungsplätzen. Im Erörterungstermin gab Fraport zu, daß die Lufthansa für die Riesen-Airbusse lediglich zwei Wartungsplätze benötigt.
Die Halle soll, wie Fraport auf Vorhalt einräumte, nicht nur für den A-380, sondern auch für die Boeing 747 genutzt werden. Angeblich wären sonst Engpässe bei der Wartung der Interkontinentalmaschinen der Lufthansa zu befürchten. Belegt wurde die Behauptung jedoch nicht. Fraport betreibt eindeutig Vorratsplanung, die rechtlich nicht zulässig ist.

Fraport weigert sich, genaue Kartierungen auf dem Gelände der geplanten Flugzeug-Werft durchführen zu lassen. Dabei weisen neue Untersuchungen zahlreiche Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten (u.a. der seltenen und streng geschützten Bechsteinfledermaus) rund um den geplanten Werftbereich nach. Die Errichtung der Flugzeugwerft in dem europarechtlich geschützten „Mark- und Gundwald“ ist gemäß der Flora-Fauna-Habitat (FFH) - Richtlinie strikt verboten.
Der Schutz und die Erhaltung des Waldes ist in unserer stark belasteten Region dringend erforderlich. Für das direkt angrenzende FFH-Gebiet ist die Erhaltung des Bannwaldes notwendiger denn je. Dazu gibt es keine Alternative. Bannwald wurde gerade wegen des Flächenfraßes durch den Flughafen in den letzten Jahrzehnten ausgewiesen. Für die Bürgerinnen und Bürger der Umgebung genießt dieser Wald auch einen hohen Erholungs- und Freizeitwert. Darüber hinaus besitzt dieser Bannwald eine zentrale Funktion als Sauerstoffproduzent, Lärm- und Schadstoffilter und trägt zum Klimaschutz lokal und global durch Kohlendioxidspeicherung bei.

Die Lufthansa-Werft im Bannwald ist der erste Schritt des Gesamtausbaus. Es wird in bekannter Salamitaktik versucht, erst mal „nur“ 20 Ha Wald zu fällen. Am Ende stehen das riesige Terminal 3 und die Rodung und Bebauung von ca. 115 Hektar Wald im Süden des Flughafens sowie die Landebahn im Kelsterbacher Wald, die über 200 Hektar Wald verschlingen soll.

Ziel der Bürgerinitiativen bleibt die Verhinderung jeden Ausbaus des Frankfurter Flughafens. Der Flugverkehr hat jetzt schon unerträgliche Ausmaße angenommen und soll noch weiter steigen. Alle baulichen Veränderungen, auch die innerhalb des bestehenden Zauns, tragen letztlich zur Kapazitätssteigerung bei. Trotzdem ist festzustellen: Fraport hat im Sommer erstmals Realisierungsmöglichkeiten der Werft innerhalb des Flughafenzauns eingeräumt, die das Unternehmen aus Kostengründen aber außer acht lässt. Noch im Erörterungstermin wurde von Fraport jeder Alternativstandort abgelehnt.

Von den Ausbaubefürwortern wird behauptet, beim Bau der Werft im Bannwald gehe es um die Schaffung von Arbeitsplätzen. Dabei könnte die Werft ohne weiteres innerhalb des Flughafengeländes betrieben werden. Das Gerede von der angeblichen Alternativlosigkeit ist pure Propaganda. Bei dieser ausschließlich auf das Wohlergehen von Lufthansa und Fraport ausgerichteten Politik verwundert es nicht, wenn alle weiteren guten Argumente gegen den Bau der Werft wissentlich ignoriert werden.
Auf der Regionalversammlung konnte man erleben, wie Fraport-Angestellte im Sitzungssaal noch kurz vor Beginn der Versammlung mit ihren Abgeordneten geplauscht haben. Das Bild illustriert besser als jede langatmige Erklärung, wie Politik in diesem Land gemacht wird und wer das Sagen hat.

Ein öffentliches Interesse am Bau der Lufthansa-Werft existiert unserer Ansicht nach nicht. Die privaten Interessen zweier Unternehmen werden von den politisch Verantwortlichen und den Gerichten flugs zum Allgemeinwohl umdefiniert, die Gesundheit der Bevölkerung und naturschutzrechtliche Belange zu einer Lappalie am Rande herabgestuft.

Auf Gerichtsverfahren kann man sich nicht verlassen, das haben wir in der Vergangenheit wiederholt erfahren. Der Protest muß sich deshalb auch am Ort des Geschehens artikulieren. Sollte der Bannwald für die Lufthansa-Werft gefällt werden, so wäre das erst der Anfang einer gigantischen Flughafenerweiterung. Grund genug, nicht die Hände in den Schoß zu legen, sondern seinen Protest und Widerstand gegen den Flughafenausbauwahnsinn den Verantwortlichen von Lufthansa, Fraport und Hessischer Landesregierung deutlich zu zeigen und am Tag X, dem Tag der Rodung, in den Wald zu kommen. Es wird ab 17.30 Uhr eine gemeinsame Demonstration in den Wald zum A-380-Gelände geben. Treffpunkt ist an der Feuerwehr in Walldorf an der Okrifteler Straße.

zurück

 


     


Bündnis der Bürgerinitiativen Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot
Verantwortlich: Winfried Heuser, Frankfurt/Main, Sprecher des Bündnisses