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[24. September 2004]
Freispruch im Prozess
um Robin Wood-Klettercamp 2003
Zu dem Kletter-Treffen waren im Sommer 2003 rund zwei Dutzend AktivistInnen
von Robin Wood im Gundwald bei Mörfelden-Walldorf zusammengekommen.
Sie hatten hoch in den Baumwipfeln Plattformen gebaut und Seilkonstruktionen
gespannt, um sich von Baum zu Baum zu hangeln. Das Kletter-Camp
hatte die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Bannwald südlich
des Flughafengeländes gelenkt, der für den Bau der A-380-Flugzeughalle
- womöglich noch in diesem Winter - kahlgeschlagen werden soll.
Rechtzeitig vor der Kletter-Veranstaltung
hatte Monika Lege das Ordnungsamt
der Stadt Mörfelden-Walldorf darüber schriftlich informiert.
Ein Mitarbeiter des Ordnungsamts hatte dies gegenüber den
ermittelnden Beamten jedoch zunächst bestritten. Dadurch
kam der Prozess ins Rollen – eine offensichtlich überflüssige
Veranstaltung, zu der auch noch sechs Zeugen von Polizei und Forstamt
geladen waren.
Die Bürgerinitiative und Robin Wood
kritisieren darüber hinaus, dass die Polizei das Kletter-Treffen
zum Anlass für umfangreiche Ermittlungen genommen hatte.
Die örtliche Polizei hatte sogar den Lagedienst des hessischen
Innenministeriums informiert. Polizisten erfassten die Kennzeichen
sämtlicher Autos, die am Rande des Naherholungsgebietes Gundwald
geparkt waren. Selbst Angehörige der Verkehrsreferentin wurden
ausspioniert und Angaben, etwa über deren Engagement in Umweltorganisationen,
zu den Ermittlungsakten genommen. Neben der Polizei wurde auch
der Sicherheitsdienst der Fraport aktiv. Ein zweites Klettertreffen,
das im Sommer dieses Jahres im Gundwald stattfand, wurde ebenfalls
durch ein völlig überzogenes Polizeiaufgebot gestört.
"Heute gab es einen Freispruch.
Das ist gut so. Trotzdem bleibt die
Gewissheit, dass Protest gegen den Flughafenausbau im Keim erstickt
werden soll: durch massive Polizeipräsenz, Schikanen der
Behörden und
Strafverfolgung", sagt Andreas Kleinhans von der Robin Wood-Regionalgruppe
Rhein-Main. "Wenn dieses Verfahren heute einen Sinn hatte,
dann den, dieses V orgehen öffentlich zu machen und zu zeigen,
dass man seine Grundrechte am besten dadurch schützt, dass
man sie öfter mal in Anspruch nimmt."
Eine Einschätzung, der sich anwesenden Aktiven der Bürgerinitiativen
uneingeschränkt anschlossen.
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Hier freuen sich die Mitglieder
der Bürgerinitiativen und Robin Wood gemeinsam vor dem
Amtsgericht Groß-Gerau über den Freispruch
zurück
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