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[13. Dezember 2005]
Die Hüttenkirche – Symbol des friedlichen Protests gegen
die Zerstörung der Schöpfung
Am 03.Mai 1980 wurde die erste Hütte aus Protest gegen den
geplanten Bau der Startbahn 18 West von Mitgliedern der Bürgerinitiative
gegen die Flughafenerweiterung im Flörsheimer Wald errichtet.
Nach und nach entstand bis zum Spätherbst ein ganzes Hüttendorf.
Auch eine Kirche wurde mit Spendengeldern errichtet. Am dritten
Advent 1980 wurde sie mit einem Gottesdienst eingeweiht. Die kleine
Kapelle im Hüttendorf wurde nicht nur von engagierten Protestanten,
sondern von Bürgern aller Konfessionen und von der Kirche Enttäuschten
akzeptiert und als „unsere Hüttenkirche“ angenommen.
Trauungen fanden dort statt und Kinder wurden in der Hüttenkirche
getauft.
Am 02. November 1981 räumte die Polizei in den frühen
Morgenstunden das Hüttendorf. Die FAG (heute: Fraport) ließ
alle Hütten schleifen. Auch die Hüttenkirche sollte abgerissen
werden. Einigen Bürgern gelang es, in das von der Polizei besetzte
Hüttendorf vorzudringen und die Kirche zu besetzten. Kirchenvorsteher
von Mörfelden-Walldorf legten vor Gericht Widerspruch gegen
den Abriß ein. Sie hatten Erfolg mit ihrem Antrag. Die Hüttenkirche
wurde von Arbeitern der FAG in Einzelteile zerlegt und auf dem Bauhof
Mörfelden übergeben. Es fehlt die Glocke der Kirche, sie
blieb verschwunden – und das bei so starker Polizeibewachung!
Ab 1982 begannen die Verhandlungen über einen Wiederaufbau
der Hüttenkirche an einer geeigneten Stelle. Doch erst am 3.
Advent 1986, 6 Jahre nach dem ersten Hüttenkirche-Gottesdienst
im Widerstandsdorf, wurde die Hüttenkirche an ihrem heutigen
Standort (am Vitrollesring zwischen Mörfelden und Walldorf)
wieder in Dienst genommen.
Sie wurde bei den Kirchentagen 1983 in Hannover, 1985 in Düsseldorf
und 1987 in Frankfurt aufgebaut. Die Hüttenkirche öffnete
ihre Pforten für BesucherInnen des Kirchentags 2001 in Frankfurt.
Jeden dritten Sonntag im Monat findet in der Hüttenkirche ein
Gottesdienst statt.
Die Hüttenkirche ist ein sichtbares Zeichen der Mahnung, daß
wir Menschen nicht alles machen dürfen, was mit wirtschaftlicher
und politischer Macht durchsetzbar ist. Die Hüttenkirche ist
ein Zeichen des Lebens gegen die wachsende Zerstörung von Mensch
und Natur. Diese Zerstörungswut als Schicksal hinzunehmen,
widerspricht dem biblischen Schöpfungsauftrag, der zum Widerspruch
gegen die offensichtlich „Vernichtungsordnung“ ermutigt.
Angesichts des neuerlichen geplanten Ausbaus des Flughafens hat
sich nichts an den Gründen für den Wideraufbau der Hüttenkirche
geändert. Die Schöpfung bewahren!
Text zusammengestellt aus der Broschüre:
Die Kirche aus dem Widerstandsdorf gegen die Startbahn 18 West ist
wieder erstanden als Zeichen der
MAHNUNG UND HOFFNUNG
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